Haben Sie schon mal von der Krankheit der 1000 Gesichter gehört? Besser bekannt ist sie als Multiple Sklerose, kurz MS. Sie ist die häufigste neurologische Erkrankung bei jüngeren Erwachsenen und verdankt ihren Beinamen der Vielzahl an Symptomen, durch die sich die MS äußern kann. Beeinträchtigungen wie Sehstörungen, Koordinationsschwierigkeiten oder Lähmungen treten häufig schubweise auf und führen zu zunehmenden Behinderungen, die leichte bis starke Einschränkungen im Alltag, aber auch eine vollständige Pflegebedürftigkeit bedeuten können. Wie aber entsteht MS?
Ca. 250.000 Deutsche leiden an der degenerativen Erkrankung des ZNS, die zu Schäden und Zerstörung der Nervenfasern führt. Da die genauen Ursachen der MS noch nicht zweifelsfrei bekannt sind, ist auch noch keine Heilung möglich. Medikamentöse Therapien in Verbindung mit psychologischer Unterstützung und Reha-Maßnahmen wie Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie können jedoch den Verlauf positiv beeinflussen und zu einem Erhalt der Lebensqualität beitragen.
Wie verläuft die MS Erkrankung?
Ob, wann und wie stark bestimmte MS-Symptome auftreten und wie schnell die Erkrankung fortschreitet, hängt vom Ort und der Anzahl der Plaques im ZNS ab, eine individuelle Prognose ist kaum möglich. Ganz grob sagt man, dass ein Drittel der Betroffenen nur geringfügigen Beeinträchtigungen erlebt. Ein weiteres Drittel muss mit schwereren Beeinträchtigungen leben, erhält sich aber seine Selbstständigkeit und teilweise auch Arbeitsfähigkeit. Das letzte Drittel wird aufgrund starker Behinderungen pflegebedürftig. Außerdem lassen sich verschiedene Verlaufstypen voneinander abgrenzen: Mit ca. 90 % am häufigsten ist der schubförmig-remittierende Verlauf. Dieser setzt gerade in den ersten 10 Erkrankungsjahren und bei einem frühem Erkrankungsalter ein. Er zeichnet sich durch plötzlich einsetzende Symptome aus, die mehrere Tage bis Wochen anhalten und anschließend wieder vollständig oder teilweise abklingen. Solche Schübe treten in ganz unregelmäßigen Abständen auf; es können, Wochen, Monate oder Jahre bis zum Nächsten vergehen.
Bei etwa der Hälfte der MS-Patienten geht die remittierende Verlaufsform nach 10-15 Jahren in die sog. sekundär progrediente Verlaufsform über. Nachdem die Krankheit zunächst in Schüben verlief, nehmen die Behinderungen nun nach und nach zu.
Die dritte Verlaufsform ist die primär chronisch-progrediente MS. Bei einer Minderheit der MS-Patienten ist von Erkrankungsbeginn an eine konstante Zunahme der Behinderungen zu beobachten, ohne einzeln abgrenzbare Schübe. Das ist vor allem bei Patienten mit spätem Krankheitsbeginn nach dem 40. Lebensjahr häufig.
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DoktorWeigl