Haben sie gerade stechende Schmerzen im rechten Unterbauch? Evtl. sogar in Kombination mit Übelkeit, Fieber und Appetitlosigkeit? Dann besteht die Möglichkeit, dass Sie sich in einem frühen Stadium der Blinddarmentzündung befinden. Zuerst einmal vorweg: Eine Blinddarmentzündung kann zum absoluten Notfall werden, deswegen sollten Sie bei starken Schmerzen im rechten Unterbauch, die evtl. sogar in die linke Bauchseite ausstrahlen, nicht untätig abwarten. Typischerweise nehmen die Schmerzen beim Laufen zu und das Heben des rechten Beins ist nicht mehr schmerzfrei möglich.
Symptome einer Blinddarmentzündung:
Um die Symptome unterscheiden und möglichst früh deuten zu können, ist es für Sie wichtig zu wissen, dass eine Blinddarmentzündung häufig in 2 Phasen stattfindet. Zu Beginn haben wir meistens nur unspezifische Beschwerden, die Bauchschmerzen sind zwar auch schon stechend, aber noch erträglich und treten nicht so zielgenau auf, wie in späteren Phasen. Sie spüren dann überwiegend ziehende Schmerzen im Oberbauch oder um den Bauchnabel herum. Viele Betroffene gehen dann erst einmal von Magenbeschwerden aus. Das führt über kurz oder lang dazu, dass wir in die Akutphase der Blinddarmentzündung kommen.
Was ist eine Blinddarmentzündung?
Doch was ist das überhaupt? Und wieso heißt es Blinddarmentzündung, obwohl der Blinddarm selbst gar nicht beteiligt ist? Es ist nämlich nicht der gesamte Blinddarm, sondern der Wurmfortsatz entzündet. Dieser Wurmfortsatz hängt am Blinddarm, erfüllt aber streng genommen keine Verdauungsfunktion. Das ist einerseits gut, weil er dann bei einer chronischen Blinddarmentzündung problemlos entfernt werden kann, andererseits ist dieses kleine Ding aber ein dauerhaftes Risiko. Der Wurmfortsatz ist nicht viel größer als ein kleiner Finger, kann uns aber eine Menge Probleme bereiten. Etwa 8% aller Menschen werden in ihrem Leben einmal Probleme mit dem Wurmfortsatz bekommen.
Therapie Blinddarmentzündung:
Das Risiko für einen Durchbruch steigt nach etwa 48 Stunden in der Akutphase stark an. Bei dem Verdacht auf eine Blinddarmentzündung sollte man sich also unbedingt so früh wie möglich in ärztliche Behandlung begeben.
Die konservative Therapie sieht vor, dass die Entzündung durch Verzicht auf Nahrung, Bettruhe und Antibiotika kuriert wird, durch das steigende Risiko eines Blinddarmdurchbruchs und das sinkende Risiko von Operationen ist die Entfernung des entzündeten Wurmfortsatzes meistens aber die bessere Alternative. Dabei kann heutzutage sogar minimalinvasiv gearbeitet werden, damit keine sichtbaren Narben bleiben. Im Anschluss an eine solche Operation muss die Darmfunktion noch ein paar Tage im Krankenhaus überwacht werden, die große Gefahr der Bakterienschwemme ist zu dem Zeitpunkt allerdings schon vorüber. Bei einer chronischen Blinddarmentzündung wird der Wurmfortsatz immer entfernt, denn hier kommt es immer wieder zu einer kurzzeitigen Entzündung des Wurmfortsatzes, die ein nicht so hohes Risiko hat, aber immer zu starken Schmerzen führt und deswegen auch dauerhaft gelöst werden sollte.
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DoktorWeigl