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#aspirin #schlaganfall #herzinfarkt
Acetylsalicylsäure gehört zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten zur Vorbeugung eines Schlaganfalls. Das steigert sich sogar noch, wenn wir uns nur die Fälle anschauen, in denen es schon einen Schlaganfall gab und jetzt ein 2. verhindert werden soll. Doch warum setzen wir ein Kopfschmerzmedikament dazu ein, Schlaganfälle o. Herzinfarkte zu verhindern? Was kann Aspirin, dass wir Mediziner immer wieder gerne bereit sind, es zu verschreiben?
Wie wirkt ASS?
ASS gehört zur Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika, kurz NSAR. Der Wirkstoff hemmt Enzyme, die an der Bildung von entzündungsvermittelnden Botenstoffen im Körper beteiligt sind. Deswegen reduzieren NSAR wie Ibuprofen oder auch ASS Entzündungen im Körper. Da diese „Entzündungsfördernden Enzyme“ ebenfalls Blutplättchen, die sog. Thrombozyten, aktivieren, verringert ASS auch die Blutgerinnung. So verhindert ASS, dass die durch Blutplättchen vermittelte Blutplättchen miteinander verkleben: Es bilden sich weniger Thromben. Deshalb wird ASS umgangssprachlich auch als „Butverdünner“ bezeichnet. Dies ist medizinisch jedoch nicht korrekt, denn ASS macht weder das Blut „dünner“ noch hat es Einfluss auf die Fließgeschwindigkeit.
Doch v.a. in der Vorbeugung von Schlaganfällen wird immer wieder auf Aspirin zurückgegriffen. Die Dosierung ist dabei wesentlich geringer, als sie das für die Behandlung von Kopfschmerzen ist, ihren Zweck erfüllt Aspirin dann aber trotzdem. ASS hemmt nämlich das Verkleben der Blutplättchen, das für die Blutgerinnung erforderlich ist. Während wir genau das bei einer kleinen Wunde oder einem Schnitt erreichen wollen, wird es für Betroffene gefährlich, wenn das erhöhte Risiko besteht, dass einer dieser Blutpfropfen ein Gefäß verschließt und den Blutstrom unterbricht. Dann werden Organe unterversorgt.
ASS verringert das Risiko dafür deutlich, bei Betroffenen, die bereits einen Schlaganfall oder Herzinfarkt hatten um bis zu 33%. Vor einem Erstinfarkt schützt ASS immerhin noch zu. ca. 20%. Dieser Effekt wird schon bei nur 100mg täglich erreicht.
Unterm Strich haben wir also 2 klare Aussagen: ASS hilft nicht bei der Vorbeugung des 1. Schlaganfalls bzw. Herzinfarkts. Danach kann es allerdings das Risiko auf einen erneuten Schlaganfall stark reduzieren und sollte deswegen Teil jeder vorbeugenden Therapie sein. Solange es keine Unverträglichkeiten oder Gründe gegen die Einnahme gibt, ist ASS häufig sogar besser als andere Blutverdünner bzw. Gerinnungshemmer. Eine Ausnahme gibt es dabei allerdings: Wenn ein Vorhofflimmern die Ursache des Herzinfarkts war, erweist sich Marcumar doch besser in der Behandlung. Gleichzeitig sollten wir auch immer im Kopf behalten, dass ASS selbst bei niedriger Dosierung von über 150mg das Blutungsrisiko stark steigert.
Zitierte Studien:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30667501/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25401325/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5321490/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21771831/
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