Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Neu ist nichts. Bekannt ist alles.
Unser Gesundheitssystem kann viel – aber an zu vielen Stellen läuft es im roten Bereich: Wir reagieren, statt vorzubeugen. Prävention ist die günstigste „Therapie“, bekommt aber den kleinsten Topf. Gleichzeitig fehlen uns Menschen: Pflege und Ärzt:innen arbeiten am Limit, Dienste platzen, OPs werden verschoben – nicht, weil die Medizin es nicht kann, sondern weil die Teams zu dünn besetzt sind.
Was noch bremst: Bürokratie. Stunden an Formularen und Doppeldokumentation, die besser am Bett der Patient:innen wären. Bei psychischer Gesundheit ist die Lücke besonders schmerzhaft: mehr Bedarf, zu wenige Plätze, lange Wartezeiten – während Betroffene akut Hilfe brauchen.
Und dann die Infoflut: Trends und „Wunder“-Produkte schlagen Evidenz. Mir ist wichtig: Wissenschaft vor Hype, klare Kennzeichnung, was nachweislich wirkt. Gleichzeitig bietet KI echte Chancen – von smarter Termin- und Befundorganisation bis zur besseren Früherkennung. Aber: als Unterstützung, nie als Ersatz für Verantwortung und ärztliche Entscheidung.
Ich schreibe das nicht aus Pessimismus, sondern weil ich überzeugt bin: Wir können es besser – mit mehr Prävention, besseren Rahmenbedingungen für die Teams, weniger Papier, mehr psychischer Versorgung und konsequenter Evidenz.
Wie siehst du das? Lass es mich in den Kommentaren wissen.
DoktorWeigl







