Ungarn unterwirft sich weiterhin nicht dem euro-atlantischen Sanktionsregime gegen Russland in Bezug auf Energieträger, sondern nutzt die zulässigen Ausnahmen, um seinen Energiebedarf weiterhin mithilfe Russlands zu decken. Einfuhren von Öl und Gas über die bestehenden Rohrleitungen zwischen Russland und Europa sind von den Sanktionen ausgenommen. Ihre Nutzung hängt vom politischen Willen der zuständigen Regierungen ab.
So bezieht Ungarn ungeachtet des Krieges in der Ukraine nach wie vor den größten Teil seines Gases aus Russland – und steigert die von Gazprom bezogenen Erdgasmengen sogar noch. Gazprom hat bereits zusätzliche 1,3 Milliarden Kubikmeter Gas nach Ungarn im Jahr 2023 gepumpt. Schon im September 2021 hatte das ungarische Unternehmen MVM zwei langfristige Verträge mit Gazprom unterzeichnet. Diese Abkommen sahen die Lieferung von insgesamt 4,5 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr über Pipelines durch Serbien und Österreich unter Umgehung der Ukraine vor.
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