Trotz konkreter IS-Drohungen mit Anschlägen: Kölner Karneval nicht abgesagt
Im Internet haben radikale Muslime zu Anschlägen auf den Kölner Straßenkarneval aufgerufen. Die Feierlichkeiten beginnen am heutigen Donnerstag mit der Altweiber-Fastnacht. Die Sicherheitsbehörden in der Rhein-Metropole sehen jedoch keinen Anlass, die Umzüge abzusagen. Das war zuletzt in München nach dem Anschlag eines Islamisten auf die Verdi-Demo mit zwei Toten und rund 40 zum Teil Schwerverletzten mit diversen Faschingsfeierlichkeiten in der Innenstadt geschehen. Auch an anderen Orten wurde das närrische Treiben abgesagt, weil die Vereine das Geld für die aufwendigen Sicherheitskonzepte nicht aufbringen konnten.
Der Einsatzleiter Karneval der Kölner Polizei, Martin Lotz, erklärte: „Es gibt momentan keine Hinweise auf eine konkrete Gefahrenlage. Wir sind wachsam, aber bei so vielen Menschen, die friedlich feiern wollen, ist es wichtig, dass alle die Augen und Ohren offenhalten. Sprechen Sie meine Einsatzkräfte frühzeitig an, wenn jemand den Eindruck vermittelt, dass es ihm oder ihr nicht ums Feiern geht. Je früher wir angesprochen werden, desto wirksamer und schneller können wir einschreiten.“
Gegenüber der dpa betonte er später, solche Drohungen zielten auch darauf ab, die Bevölkerung zu verunsichern. Eine akute Gefahr sehe er nicht. Dennoch kündigte er an, das Einsatzkonzept noch einmal anzupassen: „Wir werden die Einsatzkräfte aufgrund des Posts noch einmal sensibilisieren und fortlaufend informieren.“ Aufgrund der angespannten Sicherheitslage sei die Polizei auf derartige Entwicklungen vorbereitet. An den Karnevalstagen plante die Kölner Polizei ohnehin mit bis zu 1.500 mehr eingesetzten Beamten als an normalen Tagen.
Hintergrund: Der „Islamische Staat“ (IS) hat auf einer seiner Webseiten ein Plakat mit vier Anschlagszielen veröffentlicht. Neben zweien in Köln ist auch eines in Nürnberg und eines in der niederländischen Hafenstadt Rotterdam zu sehen. Auch in Nürnberg reagierte die Polizei gelassen. Eine Sprecherin erklärte: „Wir haben keine Erkenntnisse über konkrete Anschlagspläne oder eine konkrete Gefährdung. Das ändert nichts an unseren bisherigen Plänen.“
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