Hat Aiwanger als Schüler den Hitlergruß gezeigt?
Es ist schon erstaunlich, womit man Schlagzeilen erzeugen kann. Jetzt wird in der Vergangenheit von missliebigen Personen herumgekramt und „Zeugen“ aus der Schulzeit gefunden: Aiwanger hätte Hitlergrüße gemacht. Andere Zeugen widersprechen.
Begonnen hat die „Affäre“ damit: Aiwanger soll in seiner Schulzeit ein „antisemitisches Flugblatt“ bei sich getragen haben. Jetzt muss es er sich gegen diesen und weitere Vorwürfe verteidigen. Da der perfekte Mensch unauffindbar bleibt, kann man so ziemlich jedem auf die ein oder andere Weise an den Karren fahren.
Eine glückliche Erkenntnis für Pragmatiker, die sich auch mal gern politische Gegner aus dem Weg räumen. Kramen also auch wir mal in der Vergangenheit:
„Aiwanger redet wie die AfD“: Bayerns Vize-Ministerpräsident will „Demokratie zurückholen“, titelt der Stern am 12. Juni. Im Text heißt es:
„Auf einer Rede stellte Bayerns Vize-Ministerpräsiden Hubert Aiwanger die Legitimation der Bundesregierung in Frage. Nach Ansicht vieler Kritiker hat er nun endgültig den Bogen überspannt. […] Der 52-Jährige hatte dort bei Protesten gegen die Heizungspolitik der Bundesregierung unter anderem gesagt: „Jetzt ist der Punkt erreicht, wo endlich die schweigende große Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss und denen in Berlin sagen: ‚Ihr habt’s wohl den Arsch offen da oben.‘ Wir wollen unsere Demokratie zurückholen. Wir wollen, dass Politik das umsetzt, was der Bürger will in der Mehrheit. Und der Bürger will in der Mehrheit, dass es Papa und Mama gibt, dass wir Fleisch essen dürfen, dass wir Auto fahren dürfen, dass wir Häuser heizen dürfen, dass wir auch in den Urlaub fahren dürfen (…)““
Wäre das ein Motiv, einen Politiker abzusägen?
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