Welche Blutverdünner gibt es?
Die Liste der Blutverdünner ist fast schon unüberschaubar lang. Neben Heparin und der verwandten Wirkstoffklasse der Heparinoiden wie bspw. Danaparoid gibt es u. a. noch sog. Vitamin-K-Antagonisten, bestimmte Eiweißmoleküle und sog. Plasminogen-Aktivatoren. Vitamin K ist notwendig für die Produktion bestimmter Gerinnungsfaktoren. Wird das jetzt durch die Antagonisten ausgeschaltet, fehlt ein wichtiger Teil für die Blutgerinnung. Ganz anders funktionieren die Plasminogen-Aktivatoren. Diese verhindern nämlich, dass sich zusätzliches Gewebe an einem Blutpfropf bildet. Normalerweise verschließen die Wunden sich nämlich, wenn sich Fibrin an den Blutteilchen anlagert und verdichtet. Plasminogen-Aktivatoren verhindern das, indem die Fibrinfasern quasi zerschnitten werden und kein dichtes Netz bilden können. Welcher Wirkstoff wann verschrieben wird, richtet sich vor allem nach der Krankheit, die damit behandelt werden soll und Ihrem Gesundheitszustand.
Wie funktioniert die Blutgerinnung?
Eigentlich ist es für unseren Körper super wichtig, dass unser Blut gerinnt. Nur so können wir verhindern, dass selbst kleinste Wunden dazu führen, dass wir lebensgefährlich viel Blut verlieren. Ansonsten könnte nämlich jeder kleine Schnitt oder sogar eine kleine Schramme dazu führen, dass wir den Blutverlust nicht aufhalten können und langsam verbluten. Um das zu verhindern, löst der Körper bei einer Verletzung eine bestimmte Reaktion aus, die wir uns jeder näher anschauen.
Kommt es nämlich zu einer Verletzung, ziehen sich die Gefäße an der verletzten Stelle zusammen. Gleichzeitig bildet sich an der Stelle ein Pfropf aus Blutplättchen, der mit der Zeit zusammen mit anderem Gewebe undurchdringlich wird und weiteren Blutverlust stoppt. Wie schnell das passiert, ist individuell total unterschiedlich, es gibt sogar Menschen, bei denen diese Reaktion des Körpers gar nicht eintritt.
Wie funktionieren Gerinnungshemmer?
Es gibt aber auch Fälle, wo wir genau das nicht wollen. Also klar, bei Verletzungen soll das Blut weiterhin gerinnen, doch bei einer angeborenen oder krankheitsbedingten Thromboseneigung kann es Probleme geben, wenn das Blut zu schnell gerinnt, weil es dann Gefäße verstopfen und zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen kann. Besonders in den Venen fließt das Blut generell langsamer und neigt dort daher eher dazu, zu verklumpen und das Gefäß irgendwann zu verstopfen. Bestimmte Medikamente helfen dann dabei, das Blut fließfähig zu halten, indem sie die sog. Gerinnungsfaktoren für Blut ausschalten. Die Stoffe greifen dafür an unterschiedlichen Punkten des Gerinnungsvorgangs ein und behindern die Gerinnung. Heparin bspw. ist ein körpereigener Stoff, der den Gerinnungsfaktor Xa hemmt. Darauf aufbauend hat sich eine ganze Palette an Medikamenten entwickelt, die genauso oder sehr ähnlich funktionieren. Die schauen wir uns jetzt gleich aber noch etwas genauer an.
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DoktorWeigl