Über 90l Bier und ca. 20l Wein trinkt der Durchschnittsdeutsche pro Jahr, das entspricht rund 10l reinem Alkohol. Ein Grund zum Anstoßen ist schnell gefunden, sei es zum Feierabend, auf einen Geburtstag oder einfach nur, weil man in gemütlicher Runde zusammengekommen ist. Alkohol spielt in unsere Gesellschaft eine so große Rolle, dass wir schnell mal vergessen, dass es sich bei Alkohol vor allem um eines handelt: Ein Nerven- und Zellgift! Ca. 1,6 Mio. Menschen zwischen 18 u. 64 Jahre gelten als alkoholabhängig, etwa 6,7 Mio. Menschen nehmen Alkohol in gesundheitsgefährdenden Mengen zu sich. Zu den gesundheitlichen Schäden zählen z. B. Nervenschädigungen und Leberschäden, aber auch eine Reihe an psychischen Erkrankungen.
Was ist Alkohol?
„Nüchtern“, oder besser chemisch betrachtet, gibt es nicht den einen, sondern verschiedene Alkohole. Der Alkohol, den wir trinken, wird als Ethanol bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine farblose, flüchtige und leicht entzündliche Flüssigkeit, die sich durch einen stechenden Geruch bzw. Geschmack auszeichnet. In eine Konzentration von 60-70% wird Ethanol als Desinfektionsmittel und Antiseptikum eingesetzt, da es die Zellwände von Bakterien und Viren durchdringen und ihre Proteine zerstören kann.
Wie wirkt Alkohol im Gehirn?
Besonders empfindlich für die Wirkung des Alkohols ist das Gehirn. Bereits der Konsum von 0,2 Promille macht sich umfassend bemerkbar. Ethanol wirkt sich nicht nur auf ein einzelnes, sondern auf eine Vielzahl an Botenstoffsysteme im Gehirn aus. Das führt in der Summe und je nach Alkoholmenge bspw. zu einer gestörten Wahrnehmung-, Reaktions- und Handlungsfähigkeit.
Wie wirkt Alkohol in der Leber?
„Wo früher meine Leber war, ist heute eine Minibar.“ Dieser Spruch deutet schon an, was Alkohol mit unserer Leber veranstaltet. Weil Alkohol eben in der Leber abgebaut wird, machen sich hier auch schnell die toxischen Effekte des Alkohols bemerkbar. Denn beim Abbau des Ethanols entsteht das giftige Zwischenprodukt Acet-aldehyd. Es greift die Leberzellen an und stört u.a. den Fettstoffwechsel der Leber.
Wie wirkt Alkohol im Verdauungstrakt?
Dieser Punkt wird Sie sicher nicht überraschen. Wenn wir Alkohol trinken, bekommen das die Mundhöhle, die Speiseröhre und der Magen-Darm-Trakt, direkt zu spüren. Langfristig kann das eine Kettenreaktion an krankhaften Prozessen auslösen kann. Es beginnt damit, dass der Alkohol die Schleimhautzellen des gesamten Verdauungstraktes angreift. Das kann zu Entzündungsreaktionen der Speiseröhre, des Magens, des Darms und der Bauchspeicheldrüse führen.
Wie wirkt Alkohol auf das Herz-Kreislauf-System?
Haben Sie auch schon mal von dem Gerücht gehört, mäßiger Alkoholkonsum wirke sich positiv auf die Herzgesundheit aus? Dieses Gerücht beruht auf Forschungsergebnissen, dass bestimmte Inhaltsstoffe von Rotwein eine entzündungshemmende Wirkung haben und Schutz vor freien Radikalen bieten. Wichtig zu wissen ist aber, dass diese Schutzstoffe der Schale der dunklen Weintrauben im Rotwein entstammen.
Zitierte Studie:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32775346/
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DoktorWeigl