Russlands Öleinnahmen sind im vergangenen Monat im Vergleich zum Vorjahr um beinahe 50 Prozent gestiegen, während die Rohölpreise stiegen und sich das Land weiter an die westlichen Sanktionen anpasste, berichtete Bloomberg. Moskaus Einnahmen aus dem Rohölverkauf stiegen trotz internationalen Drucks und Vorhersagen eines Defizits. Die Steuereinnahmen aus dem Öl stiegen laut Berechnungen von Bloomberg auf Grundlage von Daten des russischen Finanzministeriums auf 632,5 Milliarden Rubel (6,5 Milliarden Euro) im Mai.
Die Öl- und Gasgewinne insgesamt stiegen infolge schrittweise steigender Preise für Russlands Hauptmarke Ural roh, die führende Exportsorte, um 39 Prozent auf 793,7 Milliarden Rubel (8,1 Milliarden Euro), zeigten die Daten. Das Ministerium berechnete die Steuern für Mai auf Grundlage eines Preises für Ural von 74,98 US-Dollar (68,85 Euro) pro Barrel, nach 58,63 US-Dollar (53,84 Euro) im Jahr zuvor. Der Abschlag für Ural im Vergleich zur weltweit als Maßstab dienenden Sorte Brent hat trotz des Ölpreisdeckels von 60 US-Dollar (55,09 Euro) für russisches Öl, den die G7 und die EU verhängt hatten, abgenommen.
Der Mechanismus wurde zusammen mit einem Embargo der EU für per Tanker geliefertes russisches Öl eingeführt, um Moskaus Exporteinnahmen zu drücken. Die Sanktionen wurden im Dezember 2022 verhängt, und im Februar 2023 folgten ihnen vergleichbare Beschränkungen für Exporte russischer Erdölerzeugnisse. Als Antwort darauf hat Russland einen Großteil seiner Energieexporte nach Asien umgelenkt – insbesondere nach Indien und China, wo sich das Öl des Landes gut oberhalb des westlichen Ölpreisdeckels verkaufte.
Im Mai veröffentlichte das Finanzministerium einen vorläufigen Bericht über die Öl- und Gaseinnahmen des Bundeshaushalts, der zeigte, dass die Erträge aus Energieexporten zwischen Januar und April auf 11,68 Milliarden Rubel (131,2 Millionen Dollar) stiegen – ein Anstieg um 50,1 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023.
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