Laut Bundesnetzagentur sind die Versorgungsunterbrechungen im deutschen Stromnetz gering. Der jährliche Bericht zeigt, dass die durchschnittliche Unterbrechungsdauer pro Verbraucher 2022 auf 12,2 Minuten sank. Im Vergleich dazu erlebten Stromkunden in den USA durchschnittlich 125,7 Minuten Ausfallzeit. Diese Statistik suggeriert eine hohe Zuverlässigkeit des deutschen Netzes.
Jedoch zeigt eine Umfrage der DIHK ein anderes Bild. Rund 1000 Unternehmen berichteten von erheblichen finanziellen Schäden durch Stromausfälle. Produktionsausfälle und Maschinenschäden kosteten einige Betriebe bis zu 50.000 Euro, in Einzelfällen sogar mehr als 100.000 Euro. Die Diskrepanz zwischen den positiven Berichten der Bundesnetzagentur zur Sicherheit des Stromnetzes und den Erfahrungen der Unternehmen liegt im SAIDI-Wert begründet. Dieser erfasst nur Unterbrechungen, die länger als drei Minuten dauern. Kurze Blackouts, die oft erhebliche Auswirkungen haben, werden nicht systematisch erfasst.
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