In der vergangenen Woche feierte die politische High Society zwischen Insektenverkostung und hochnotpeinlichen Gesangseinlagen das 75jährige Bestehen des Grundgesetzes. Es wurde viel über die „Würde“ des Menschen und deren Unantastbarkeit gesprochen. Ein paar Tage später stellt ein SPD-Politiker Gesicht und Klarnamen einer jungen Frau ins Internet, die in Sylt dabei war, und bezeichnet sie als „SS-Rottenführerin“.
Der ehemalige Linkspartei-Bundestagsabgeordnete Niema Movassat fordert dazu auf, die unverpixelten Gesichter der Sylt-Teilnehmer zu verbreiten, damit sie die „Konsequenzen tragen“. Da juristisch völlig belanglos ist, ob die Gesichter im Internet kursieren, braucht man nicht viel Phantasie, um zu wissen, was das für „Konsequenzen“ sein sollen. Stichwort „Hammerbande“. Die Debatte um Sylt hat nicht jedes Maß verloren, sie wurde von Anfang an nicht mit Maß geführt.
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