Darüber, ob es sich für jemanden aus dem bürgerlichen Lager geziemt, bei einer Demonstration „gegen Rechts“ mitzulaufen, ist man sich in der Union uneinig. Beispielsweise in der Ruhrgebietsstadt Herne, wo die örtliche CDU sich geweigert hat, den Aufruf zur Teilnahme an einer Kundgebung des Bündnisses „Schirme gegen Rechts“ zu teilen. „Wir rufen nicht zur Teilnahme an einer Antifa-Demo auf“, erklärte der örtliche Parteichef, Christoph Bußmann, und bezeichnete die Veranstalter gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) als „Linksextreme“.
Das hielt seine Parteikollegin Bettina Szelag nicht davon ab, dabei zu sein. „Ich bin einst in die Politik gegangen, um mich gegen den rechten Mob zu stellen“, meinte sie im Gespräch mit demselben Blatt. Sie wolle ihren Kindern nicht erklären müssen, warum sie nichts getan habe. Nach einer Welle von Kritik relativierte auch Bußmann seine Aussagen in der Zeitung.
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