Die Aussagen des spanischen Fussball-Profis Javi Poves (24) über Korruption, Geldgier im Fußball und seine bildungsfaulen Kollegen haben in seinem Heimatland Spanien viel Staub aufgewirbelt.
In nur einer Woche ist Javi Poves vom vielversprechenden Nachwuchsstar beim spanischen Erstligisten Sporting de Gijon zum “Antihelden” geworden. Angewidert von der Geschäftemacherei im Profi-Fußball beendete der Spanier vor wenigen Tagen seine Karriere und will nun in den Nahen Osten reisen, um die “Wirklichkeit” in diesen Ländern kennenzulernen.
“Fußball ist in Wirklichkeit eine Metapher für unsere derzeitige Welt. Alles beruht auf einer großen Täuschung”, sagte der 24-Jährige der Nachrichtenagentur dpa. “Es ist alles nur tägliche Unterhaltung.” Obwohl ihm seine ungewöhnlichen Aussagen viel Kritik eingebracht haben, steht er zu ihnen.
“Ich schäme mich nicht für meine Gedanken oder meine Handlungsweise, auch wenn mich andere für verrückt halten.” Poves, der schon in der Vergangenheit ein entschiedener Gegner des Kapitalismus war, will nun ein neues Leben beginnen. Statt Fußball spielen will er lesen. Er misstraut den Medien und den Mächtigen in Politik und Wirtschaft. “Fußball soll nur die Menschen von der Realität ablenken”, sagt Poves. “Es gibt im Fußball sehr viel Korruption, wie in jedem Sektor, in dem es um Geld geht.”
Der Verteidiger hat Jahre in der Gesellschaft anderer Profis verbracht. Von den meisten ist er enttäuscht. “Fast keiner interessiert sich für seine Umgebung. Es ist frustrierend, dass kaum ein Fußballer mal ein Buch zur Hand nimmt.” Aber, sagt er, es sei nicht ihre Schuld, sondern die des Bildungssystems.
Eltern würden ihren Kindern falsche Ideale mitgeben, so der junge Spanier. “Jedes Kind möchte heute ein Cristiano Ronaldo oder Messi sein. Aber nicht Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi, der talentierte Fußballer, sondern der Cristiano und Messi mit den Häusern, den Autos und dem Ruhm.” Kinder würden dadurch zu egoistischem und materialistischem Verhalten erzogen, meint Poves. Er will nun Geschichte und Geografie studieren und Libyen, Syrien und den Iran bereisen. “Ich will die Realität in diesen Ländern für mich selbst sehen, nicht was die Politiker sagen oder im Fernsehen gezeigt wird.”
Und Poves Traum, als Fußballspieler eine bessere Welt zu sehen? “Wir müssen Tausende Stunden arbeiten, um zu essen und unsere Politiker belügen uns. Ist das die Zukunft, die uns versprochen wurde? Wenn ja, dann will ich sie nicht.” Bei Sporting Gijon wollte man Poves plötzlichen Rücktritt nicht weiter kommentieren.
“Er war schon immer ein etwas komischer Junge”, sagte ein Funktionär, der nicht genannt werden will.
Quelle:dpa
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5 Comments
Idealist
Weiter so. Er spricht mir (m,24) aus der Seele. Ich habe ähnliche Gedanken in meinem Umfeld formuliert und lebe danach. Schön, dass es auch eine populärere Variante meinesgleichen das ganze etwas mehr nach Außen getragen hat.
Der Nachteil an unsrer geistig verdreckten Gesellschaft (v.a in Dt) ist nur, dass man überall aneckt und auch ohne groß “im Game” zu sein zum Antihelden wird.
Noch…
dorfschreiber
Erfreulich, dass sich ein junger Mensch Gedanken macht, die weit über sportlichen Ruhm und materiellen Erfolg hinausgehen – solche Fußballer würden auch Deutschland gut zu Gesicht stehen. Allerdings ist wohl jedem klar – wer sich allzu kritisch äußert, dessen Karriereende ist besiegelt….
Utopianer
guter Mann dieser Poves
Das ist die erste Nachricht, die was mit Fussball zu tun hat, die ich mit Interesse gelesen habe.
Bananensaft
-ich kann bis heute nichts mit Fußball oder vergleichbaren Sportarten irgendetwas anfangen und das als Mann
Idealist
dito. Massensport eben. Massen ungleich Klasse. aber das sei mal dahingestellt.