Studie offenbart große Defizite bei zeitgeschichtlichem Wissen
Berlin, 27. Juni – Infokrieg.tv – Viele Jugendliche können einer Studie zufolge nicht zwischen Demokratie und Diktatur unterscheiden. Rund 40 Prozent sehen kaum Unterschiede zwischen Nationalsozialismus, der DDR sowie der Bundesrepublik vor und nach der Wiedervereinigung, wie die am Mittwoch vorgestellte Untersuchung der FU Berlin ergab. Diese Schüler glauben demnach, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte seien in allen vier Systemen etwa gleich ausgeprägt.
In der Befragung des Forschungsverbundes SED-Staat der Freien Universität Berlin ordnete nur etwa die Hälfte der Schüler den NS-Staat zweifelsfrei als Diktatur ein, die DDR stufte nur gut ein Drittel als diktatorisches System ein. Zugleich schätzte nur rund die Hälfte der Befragten die Bundesrepublik vor der Wiedervereinigung als demokratisch ein, lediglich rund 60 Prozent halten das wiedervereinigte Deutschland für eine Demokratie.
Ursache dieser Fehleinschätzungen ist nach Einschätzung der Forscher um den Politikwissenschaftler Klaus Schroeder das geringe politisch-historische Wissen von Schülern. Als Konsequenz der Ergebnisse sei eine wertorientierte Kenntnisvermittlung im Sinne der freiheitlich-demokratischen Grundordnung im Schulunterricht dringend geboten, betonten die Autoren der Untersuchung.
Befragt wurden zwischen 2009 und 2012 knapp 5000 Schüler der Klassenstufen neun und zehn in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Außerdem basiert die Studie auf zusätzlichen Befragungen von mehr als 2000 Schülern, die Gedenkstätten besuchten oder im Laufe eines Jahres mehrfach befragt wurden. Beim politisch-historische Wissen schnitten Schüler aus Thüringen und Sachsen-Anhalt am besten ab, am schlechtesten Schüler aus Nordrhein-Westfalen.
Schüler mit DDR-Eltern oder mit mindestens einem ausländischen Elternteil sahen bei der Befragung den Nationalsozialismus und die DDR positiver als Schüler, deren Eltern ihre Wurzeln in der alten Bundesrepublik haben. Die Bundesrepublik vor und nach der Wiedervereinigung sahen Jugendliche mit DDR-Eltern sowie Migrantenkinder dagegen negativer als ihre Altersgenossen mit BRD-Eltern.
Zusätzlich erforschten die Wissenschaftler den Einfluss von Besuchen in Gedenkstätten. Dabei stellten sie keinen eindeutig positiven Effekt dieser Besuche fest. Als Hauptgrund nannten die Forscher die mangelnde Einordnung der in den Gedenkstätten angebotenen Informationen in große Zusammenhänge. Hier seien vor allem die Schulen gefordert. Sie sollten statt auf ein “Gedenkstättenhopping” auf soliden Geschichtsunterricht setzten, der die gründliche Vor- und Nachbereitung von Gedenkstättenbesuchen einschließen müsse.
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) erklärte zu den Studienergebnissen, es müsse “alle Verantwortlichen in Deutschland wachrütteln”, dass eine Mehrheit der befragten Jugendlichen nur über sehr geringe zeitgeschichtliche Kenntnisse verfüge. Neumann verwies darauf, dass der Bund in den vergangenen Jahren die Mittel für die Aufarbeitung beider Diktaturen in Deutschland um 50 Prozent erhöht habe, “um authentische Orte der NS-Terrorherrschaft und der SED-Diktatur zu erhalten und Gedenkstätten als außerschulische Lernorte auszubauen”.
Dies könne aber “nur eine Ergänzung und kein Ersatz für entsprechenden Schulunterricht sein”, unterstrich Neumann. Deshalb blieben die Länder nachdrücklich aufgefordert, auch ihren Beitrag in den Schulen zu verstärken.
AFP
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2 Comments
Fe
niemand will umerzogen werden.
niemand will die Geschichte Deutschlands verstehen
niemand will für immer den HC anbeten
niemand will manipuliert werden
niemand will mit Propaganda erschlagen werden
Die Jungen Leute wollen in Ehre leben.
Sie wenden sich von der Geschichte ab, weil sie merken, dass sie verarscht werden von den Besatzern.
Je weniger man weiss, um so weniger braucht man sich schuldig fühlen. Fast erscheint es gesünder weniger zu wissen.
Solveigh Calderin
Ja, ja, ja – die DDR-Bevölkerung und das Naziregime ist alles dieselbe Souce und die DDR Bevölkerung im Besonderen, aber alle Deutsche im Allgemeinen sind alle verkappte Nazis und vor allem: Antisemiten! Dem muss natürlich Einhalt geboten werden!
Und ganz eigentlich war ja die DDR schlimmer als das Nazi-Regime, das darf es nicht wieder geben, da müssen natürlich die schlimmsten Greuelmärchen erzählt werden wie über Hussein, Gaddhaffi, Assad und Ahmedinedshad!
Damit – also mit dem Anti-Semitismus-Vorwurf – wird nämlich richtig viel Geld verdient! Es scheint, die Deutschen fühlen sich nicht mehr schuldig genug (65 Jahre nach dem Krieg bei einer Generation, die nicht einmal mehr von den Erzählungen ihrer Großeltern wissen, was Nazi-Faschismus war und daher also auch gar keine Schuld an irgend etwas haben können!)!
Den ganzen Film gibt es nicht mehr auf Deutsch auf YouTube – welch’ ein Zufall aber auch!, so muss dieser Ausschnitt genügen:
http://www.youtube.com/watch?v=xVRGS_ueqXU
und hier der ganze Film auf Englisch – ich hoffe sehr, dass die Englisch-Kenntnisse ausreichend sind, das zu verstehen. Es ist ein sehr aufschlussreicher Film, der mich manches hat besser verstehen lassen. Ach ja, es wird am Beispiel des ukrainischen Staatsoberhaupts auch gezeigt, wie die Politik weltweit mindestens beeinflusst, wenn nicht gar bestimmt wird…. Der Film lohnt sich wirklich!
http://www.youtube.com/watch?v=TOUlJLrQ3sQ&feature=related