LUSTREISEN-SKANDAL: Interner Bericht enthüllt Details der Ergo-Affäre
Mit großem Ehrgeiz hat der Versicherungsriese Ergo seine Lustreisen-Affäre aufgearbeitet. Lange blieb der Revisionsbericht der Öffentlichkeit verschlossen. Exklusiv zeigt das Handelsblatt nun seine brisantesten Inhalte. (Quelle: handelsblatt.com von Sönke Iwersen)
Die Konzernrevision der Ergo-Versicherung hat ganze Arbeit geleistet: Die Spezialisten sichteten 300 Gigabyte an Daten, werteten Zehntausende E-Mails aus, fast 100 Personen wurden befragt. 27 Revisionsangestellte arbeiteten sich durch 28 Archivkartons, prüften Tagungsprotokolle, Handy- und Spesenrechnungen.
Der Auftrag: Die interne Aufklärung einer Affäre, die das Handelsblatt am 19. Mai 2011 unter der Überschrift “Herr Kaiser auf Lustreise” öffentlich gemacht hatte. Der Artikel beschrieb, wie die Ergo-Tochter Hamburg-Mannheimer im Juni 2007 die historische Gellert-Therme als Belohnung für ihre besten freien Vertreter in Budapest in ein Freiluft-Bordell verwandelt hatte. 20 Prostituierte wurden eingeladen, mit farbigen Armbändern gekennzeichnet, und nach jedem Liebesdienst am Unterarm abgestempelt.
Die Aufklärung war intensiv, teils schmerzlich und in manchen Punkten unergiebig. Maßgebliche Akteure hatten die Versicherung schon vor Bekanntwerden der Lustreise verlassen – die Reise spielte dabei aber keine Rolle. Und ausgerechnet der Mann, der im Vertrieb kurz nach der Budapest-Orgie die Verantwortung übernahm, behielt sein Wissen um den ungeheuerlichen Vorgang jahrelang für sich. Sein Name: Ludger Griese.
Griese übernahm die Führung des Vertriebs im Juli 2007. Ausweislich des Revisionsberichtes wusste er spätestens seit Dezember 2007 von der Buchung von Prostituierten. Doch obwohl dies nach heutiger Ergo-Darstellung einen schweren Verstoß gegen die Verhaltensrichtlinien darstellte, ergriff er jahrelang keine disziplinarischen Maßnahmen.
Chronik eines Skandals
Den Ergo-Vorstand informierte Griese erst auf Nachfrage im Juni 2010. Doch auch der Vorstandsvorsitzende Torsten Oletzky, der nun erstmals von der Lustreise hörte, arbeitete den Vorgang zunächst nicht auf. Er fragte nach, ob sichergestellt sei, dass eine solche Reise nicht erneut geschehen könnte. Dies wurde bejaht. Oletzky war dies fürs Erste genug. Die Revision schaltete er erst ein, als die Lustreise in der Zeitung stand.
Der Bericht der Konzernrevision wurde am 3. Juni 2011 fertiggestellt, blieb aber unveröffentlicht. Das Handelsblatt zeigt nun exklusiv seine wichtigsten Passagen.
- Seite 1: Interner Bericht enthüllt Details der Ergo-Affäre
- Seite 2: Die Vorgeschichte des Skandals
- Seite 3: Bei einer Testreise sollten „ausreichend Mädels“ besorgt werden
- Seite 4: Party total, aber mit Youtube-Schutz
- Seite 5: Nach der Orgie ging es weiter zur Stadtrundfahrt
- Seite 6: Neues Reiseziel: Ibiza
- Seite 7: Hotel-Transfer mit Hummer-Limousine
- Seite 8: Von Vertretern und Erpressern
- Seite 9: „Eklatante Verstöße“ und keine Reaktion
- Seite 10: Ein Mitwisser wurde befördert
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One Comment
Wolke
Wir reden also über eine eklige Vertreter-Party aus dem Jahr 2007. Seither wurden Billionen Steuergelder den Banken und Euro-Südstaaten in den Rachen geworfen, das heutige Vermögen der Bürger und das künftiger Generationen verpfändet, seither hat im Bohemian Grove mehrfach eine Veranstaltung ganz anderen Kalibers stattgefunden, mutmaßlich sogar mit Menschenopfern, ganz zu schweigen von unzähligen Freimaurer-Orgien, die aufgrund von deren guten Pressekontakten nie an die Öffentlichkeit kommen werden.
Wenn man vom Skandal absieht, will da wohl jemand diesen Versicherungskonzern bzw. den Vorstand anschießen, und spült immer wieder gezielt Interna in die Öffentlichkeit. Die schaudernd darauf anspringt, Sex sells.