Ich heiße Andrea Pesce, bin 44 und italienischer Bürger. Seit 15 Jahren hab ich – dank meinem Job (ich war Reiseagent) – die Chance gehabt, Israel und Palästina zu besuchen, weil ich auch an der politischen Situation dort interessiert bin. Ich reiste als normale Person – ohne eine offizielle Rolle oder Mission.
Im letzten Dezember war ich eine Woche lang in Israel und Palästina. Ich wohnte die ganze Zeit in einem Hotel in der Altstadt von Jerusalem und fuhr zweimal einen Tag nach Bethlehem und ein anderes Mal nach Ramallah und Nablus und verbrachte dort den ganzen Tag, jedes Mal als Tourist. Während meines Besuches in Bethlehem hatte ich die Chance eine gemeinnützige Organisation kennen zu lernen, „Tent of Nations“ (Zelt der Nationen), die einen gewaltfreien Ansatz in Bezug auf den Konflikt verfolgt.
Zwischen Januar und Februar kontaktierte ich die Mitarbeiter von Tent of Nations und plante im März dort als Freiwilliger mitzumachen. Ich kaufte mir ein El-Al-Ticket von Venedig nach Tel Aviv und zurück, Abreise am 18. März, zurück am 16. April.
Das ist der Hintergrund meiner Geschichte; ich möchte noch dazu sagen, dass ich mich niemals an irgendwelchen Veranstaltungen gegen Israel beteiligte oder etwas gegen Israel geschrieben habe. Im Gegenteil: 1999 schrieb ich ein Buch, das ein auf jüdische Thematik und Literatur spezialisierter italienischer Verlag, La Giuntina, herausgab, mit einem Nachwort von Amos Luzatto, zu dieser Zeit Vorsitzender des Verbandes der jüdischen Gemeinden Italiens.
Am 18. März war mein Abreisetag. Ich kam am Flughafen in Venedig um 11 Uhr an, 3 Stunden vor dem Abflug. Für diese Art von Flug sind immer israelische Sicherheitsleute da, die die Passagiere interviewen, gemäß einer Vereinbarung zwischen der italienischen und der israelischen Regierung. Ich wartete etwa eine Stunde, da zuerst die israelischen Passagiere dran kamen. Dann kam ich mit andern wartenden Italienern dran, und wurde anschließend von einer Frau interviewt – sie stellte mich sehr vorsichtige, aber ab und zu unglaubliche Fragen: „Sie wollen einen Monat von zu Hause weg sein, ist da Ihre Tochter nicht traurig?“
Carlos Latuff
Da steckt kein Sicherheitsgrund hinter dieser Art von Fragen, nicht einmal um zu prüfen, ob man nervös wird, weil man etwas zu verbergen hat. Es ist reine Schikane, nichts mehr und nichts weniger.
Ich fragte zurück: „Warum stellen sie mir eine solch persönliche Frage?“ Sie schien verstanden zu haben und entschuldigte sich. Dann wurde mir gesagt, dass mein Rucksack durchsucht werden müsse, und dass ich meinen Fotoapparat (der alten Art) nicht mitnehmen dürfe, es musste in den Gepäckraum. Sie kontrollierten alles, machten sogar eine Leibesvisite.
Schließlich sagten sie mir, dass mein Gepäck vielleicht nicht mit dem selben Flug wie ich nach Tel Aviv ankommen würde. Ich beklagte mich, weil ich schon seit zwei Stunden wartete und nicht verstehen konnte, warum ich so lange warten musste. Am Ende ließen sie mich mitsamt dem Gepäck fliegen. Während des Fluges war ich glücklich, aber auch müde: schließlich war ja alles OK und ich konnte meinen Urlaub beginnen, einen Monat Israel und Palästina.
Ich konnte nicht ahnen, was am Ben-Gurion-Flughafen auf mich wartete.

Nach der Landung wurde mir bei der Passkontrolle gesagt, ich solle in einer Ecke der Halle warten, neben dem Passkontrollbüro. Mehrere Leute standen schon dort. Nach einer Stunde war ich endlich dran. Es ging darum, was ich in diesem Monat machen würde. „Nichts Besonderes, ich werde herumbummeln.“ Dann musste ich noch eine halbe Stunde warten. Dann kam eine zweite Person und fragte mich nach meinem Job, und was ich in Israel tun würde. Ich wiederholte meine Antworten.
Dann wieder eine halbe Stunde Warten und ein 3. Interview mit andern Leuten, die dieselben Fragen stellten, aber in härterer Weise, um mich einzuschüchtern und zu verängstigen.

Sie behaupteten, ich sei ein Lügner, weil ich nicht gesagt hatte, dass in Bethlehem jemand mich erwartete. Und dass man die, die an der Grenze lügen, nicht ins Land ließe. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon fast 12 Stunden unterwegs. Ich war verwirrt, müde und hatte ein bisschen Angst. Aber ich hatte nichts zu verbergen und sagte: „Kontrollieren Sie, was sie wollen. Ich bin eine normaler Mensch, tun Sie, was Sie tun müssen“. An diesem Punkt war mir klar, dass sie meine E-Mails gelesen hatten und alles schon wussten.
Schließlich, gegen 23.30, wurde ich noch mal verhört (von Leuten, die sich als Beamten des Innenministeriums gaben) und nach wenigen Minuten, sagten sie mir, dass mir die Einreise verweigert werden würde, weil ich ein Lügner sei. Ich begann zu weinen, doch mehr wegen des Stresses als wegen der endgültigen Entscheidung der Zurückweisung, obwohl es hart für mich war, dass meine seit Monaten geplante Reise „zerstört “ war.
Andreas Pass mit dem Vermerk “Einreise verweigert”
Sie begannen zu lachen und sagten, wenn ich gleich zu Beginn gesagt hätte, dass ich einen Freiwilligendienst machen wolle, dann hätten sie mich problemlos hineingelassen. Aber da ich darüber gelogen hätte, müssten sie mich zurückweisen. Bis jetzt war es hart aber nicht schrecklich. Aber noch konnte ich mir nicht vorstellen, was mir noch bevorstand.
Etwa um 1 Uhr brachten sie mich in einen andern Raum im Flughafen, wo mein Gepäck und ich selber körperlich zum zweiten Mal durchsucht wurden. Dann nahmen sie mir meinen leeren Rucksack weg, weil sie sagten, dass es aus Sicherheitsgründen beschlagnahmt sei. Sie gaben mir einen großen Plastiksack, in den ich alles reinpackte. Der Reißverschluss war allerdings kaputt. Dann brachten sie mich zurück in dieselbe Halle, und sagten mir, ich dürfte meinen Platz neben dem Büro nicht verlassen.
Ich konnte nur etwas Wasser trinken, weil mir ein anderer Tourist ein paar Münzen gab, um mir eine Flasche Wasser aus einem Apparat zu holen. Die Sicherheitsleute gaben mir nur ein belegtes Brot, weil ich darum gebeten hatte. Jede andere Bitte schlug man mir ab. Ab jetzt war ich keine normaler Mensch mehr. Ab jetzt wurde ich als eine Mensch zweiter Klasse angesehen. Ich möchte sagen, dass ich zum ersten Mal spürte, was Rassismus ist. Als sie entschieden hatten, mich zurückzuschicken, kam das Problem des Wann und Wie; denn nach Venedig gibt es nur einen Flug pro Woche. So sagte man mir, ich müsse, in einer getrennten Einrichtung auf den Flug nach Italien warten.
Hier begann mein Alptraum.
Diese getrennte Einrichtung war, was sie “migration facility” nennen, in der Tat eine Art Gefängnis.
Fünf Minuten mit dem Wagen vom Flughafen entfernt, wurde ich in dieses „Haus“ gebracht, von einem Metallgitter umgeben und mit vergitterten Fenstern. Mir wurde gesagt, alle meine Sachen müssten in einem Raum bleiben, auch mein Handy. Nun war mir klar, dass ich verhaftet war. Nicht einmal einen Kugelschreiber durfte ich mit in mein „Zimmer “ nehmen. Es war aber keine Zimmer, sondern eine Gefängniszelle. Nun am 19. März gegen 3 Uhr begann meine neue Lebenserfahrung als Häftling.
Ich kann meine Gefühle nicht genau schildern. Vielleicht kann ich sagen, dass, ich in ein total irrationales System geraten war, und deshalb musste ich anfangen, wenn ich nicht ganz verrückt werden wollte, völlig anders zu denken. Das war aber nicht einfach. Das Gefängnis hat schalldichte Türen. Man kann also um nichts bitten, nicht einmal schreien. Man kann nur an die Tür schlagen. Vielleicht hört jemand dies. Man fühlt sich vollkommen unsicher und man hat Angst, um etwas zu bitten, weil man weiß, sie können mit einem tun, was sie wollen. Ich kann nicht sagen, was ich die Nacht über dachte und fühlte.
Um 7 Uhr früh war ich wie zerstört. Ich bat sie dringend, mich nach Hause fliegen zu lassen. Ein Mann, den ich nie zuvor gesehen hatte, öffnete gerade die Tür und schrie zu mir: „So, du gehst heute Abend um 06.30 Uhr, in Ordnung oder nicht? “ Ich sagte: „Okay, okay, lass mich gehen, ich habe nichts getan, ich weiß gar nicht, warum ich hier bin. “ Er sagte: „Okay, du gehst heute Abend“. Zu diesem Zeitpunkt wusste keiner, wo ich war -keiner. Ich war einfach verschwunden.
Um 9 Uhr wurde mir erlaubt, die italienische Botschaft anzurufen. Dort sagte mir eine Frau: „Wenn jemand erst mal an diesem Ort ist, können wir nichts tun. Wer dort ist, existiert nicht für uns“. Sie drückte Sympathie für mich aus und für das, was ich hier durchmachte. Sie rief auch meine Frau in Italien an; denn ich durfte es nicht direkt.
Dann fing das Warten auf den Abflug an: ich kam in ein anderes Gefängnis mit einer offenen Tür, ganz allein, aber ich konnte nicht hinausgehen. Es ist schwierig zu erklären, aber ich scheute mich davor, um irgendwas zu bitten. Um die Mittagszeit gaben sie mir etwas zu essen (es gab keinen Tisch, ich musste auf dem Bett essen). Ich bat um etwas Wasser, sie antworteten: „Wir bringen es “ aber es kam keines. Ich bat nicht wieder darum.
Alles in allem, während meiner 14-stündigen Aufenthalt in der “migration facility” hatte ich die Gelegenheit, draußen auf dem offenen Hof insgesamt 40-45 Minuten zu bleiben (in zwei Gängen im Laufe des Vormittags, keinen am Nachmittag).
Nochmal: Ich kann meine Gefühle in der Zeit von 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr nicht erklären, da ich wusste, dass mein Flug für 18.20 geplant war. Ich war zu Tode erschrocken als ich dachte, dass sie mich nicht gehen lassen würden.
Schließlich, um 17:35 Uhr öffneten sie die Tür, ließen mich meine Sachen nehmen – immer noch in dem Plastiksack – fuhren mich zum Flugplatz und ließen mich gehen. Mein Pass wurde mir am Mailänder Flughafen von einem italienischen Offizier zurück gegeben, der ihn vom El Al-Personal bekommen hatte.
Ich werde nichts über die Tatsache sagen, dass der Flug nach Mailand, die Suche nach einem Hotel dort, der Zug am nächsten Tag (20. März) mich noch müder machten.
In diesen 24 Stunden hat mir nie einer seine Identität oder Rolle erklärt (sie tragen alle ein Abzeichen, aber es ist nicht leicht zu entziffern und man hat nicht den Mut, zu zeigen, dass man ihren Namen wissen will). Am Ende gibt es keinen schriftlichen Beweis dafür, was sie mir angetan haben, auch nicht der Grund für meine Zurückweisung und Inhaftierung. Nichts, gar nichts. Ich habe nur einen Stempel in meinem Reisepass mit dem Vermerk: “Einreise verweigert”.
Vorerst habe ich eine Lehre daraus gezogen, die aus zwei Fragen besteht:
1. Warum wollt Ihr mich dazu bringen, Euch zu hassen?
2. Wenn ihr mir das antun könnt, was tut ihr dann den Palästinensern an?
Quelle: http://mondoweiss.net/2014/03/disappeared-tourists-nightmare.html
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