Drei Schritte vor, einen zur Seite, vier zurück: Nachdem EZB-Präsident Mario Draghi vor wenigen Tagen kryptisch die grosse Finanzkanone ankündigte, kam vor wenigen Augenblicken die Klarstellung. Wenn Spanien Hilfe will, solle das Land zuerst einmal unter den Rettungsschirm schlüpfen, verlangte Draghi. Die Zentralbank sei nicht dazu da, die Handlungsfähigkeit der Regierungen zu ersetzen. Der neue Rettungsschirm ESM werde keine Banklizenz bekommen, bis sich die Bestimmungen ändern – oder: bis die deutsche Regierung, die das bisher strikt ablehnt, dieser Option zustimmt.
Damit dürfte vorerst alle Vermutungen vom Tisch sein, die EZB werde wieder massiv Staatsanleihen von Italien und Spanien aufkaufen, um den Druck von der Risikoprämie zu nehmen. Besonders besorgt sei die EZB über die “Fragmentierung der Euro-Zone”, sagte Draghi. Die sehr unterschiedlichen Zinssätze, der Geldfluss von der Peripherie Europas ins Zentrum des Kontinents und die Entwertung der Bank-Aktive (sprich: Immobilienblase) in einigen Ländern liessen aussergewöhnliche Zugänge zur Liquidität der Zentralbank in den kommenden Wochen geraten erscheinen.
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